Du wirst dich kaum in der Online-Business-Welt bewegen können, ohne früher oder später auf eine Landingpage zu gelangen. Genau genommen passiert das sogar ziemlich oft, denn es gibt zig verschiedene Arten von Landingpages.
Vielleicht ist dir gar nicht aufgefallen, dass sich diese Seiten von normalen Webseiten unterscheiden. Möglicherweise hast du aber auch gemerkt, dass irgendetwas anders ist, konntest aber nicht genau benennen, was es ist.
Was ist eine Landingpage?
Frei übersetzt könntest du statt „Landingpage“ auch „Landeseite“ sagen. Das trifft es ziemlich gut, klingt aber blöd. Deshalb Landingpage.
Im Grunde ist es eine Internetseite, auf der ein Interessent landet, wenn er einen bestimmten Link angeklickt hat – beispielsweise auf deiner Website, in deinem Newsletter oder einer Anzeige. Dieser Klick führt ihn direkt auf deine Landingpage.
Gibst du den Begriff bei Google Translate ein, kommt als erster Vorschlag „Zielseite“ und auch das trifft es sehr gut.
Eine Landingpage hat genau ein Ziel. Nicht mehr.
Sie soll den Besucher dazu bringen, eine ganz bestimmte Handlung durchzuführen. Beispielsweise soll er sich in den Newsletter eintragen, ein Produkt kaufen oder sich für ein Webinar anmelden. In den meisten Fällen geht es also darum, Leads zu sammeln oder etwas zu verkaufen.
Um den Fokus komplett auf dieses eine Ziel zu lenken, fehlt bei einer Landingpage im Normalfall jegliche Navigation und es gibt keine weiteren Links zu Social Media, einer Kontaktseite oder ähnlichem.
Der Besucher deiner Landingpage hat nur zwei Möglichkeiten. Entweder er führt die gewünschte Handlung durch oder er verlässt die Seite.
Wofür brauchst du eine Landingpage?
In deinem Business gibt es so viele wunderbare Möglichkeiten, mit deinem idealen Kunden in Kontakt zu treten und diesen sogenannten Touchpoint direkt für dich zu nutzen.
Es ist gut, wenn dein idealer Kunde auf deiner Website landet. Allerdings stößt er dort nicht nur auf deine Inhalte, sondern auch auf jede Menge Ablenkung. Entsprechend kürzer ist die ohnehin schon sehr beschränkte Aufmerksamkeitsspanne.
Wozu also brauchst du Landingpages?
Landingpages …
- … leiten deinen idealen Kunden durch deinen Funnel.
- … dienen immer einem einzigen Zweck (z.B. Leads zu generieren oder ein Angebot zu verkaufen)
- … lenken den Fokus des Interessenten auf ein konkretes Ziel.
- … beinhalten alle nötigen Informationen und bringen sie klar und verständlich auf den Punkt.
Du hast vielleicht schon das ein oder andere Mal gehört, dass eine Landingpage mit deinem besten Mitarbeiter verglichen wird. Oft ist sie der erste wirkliche Berührungspunkt mit deinem potentiellen Kunden.
Von daher ist es Aufgabe der Landingpage, dass der Interessent sich abgeholt, verstanden und ernst genommen fühlt. Ohne diese Seiten wäre er verloren in den endlosen Weiten des Internet.
Die 11 häufigsten Arten von Landingpages
Wie zu Beginn schon erwähnt, gibt es ziemlich viele unterschiedliche Arten von Landingpages. Jede dient einem anderen Zweck. Entsprechend unterscheiden sie sich nicht nur in ihrem Ziel, sondern auch in ihrem Aufbau und ihrer Gestaltung.
Ich habe dir hier die 11 häufigsten Arten von Landingpages zusammengetragen.
404
Wenn du jetzt an diese nervige Fehlerseite denkst, die immer dann auftaucht, wenn ein Link nicht funktioniert, dann hast du absolut Recht. Genau das ist die 404-Seite.
Doch mach nicht den Fehler, sie zu unterschätzen. Sie hat so viel mehr Potential als nur darauf hinzuweisen, dass etwas falsch gelaufen ist.
Mit einem humorvollen Augenzwinkern kannst du den ersten Ärger über die Fehlermeldung abfedern. Sobald die Mundwinkel des Websitebesuchers leicht nach oben zucken, geht’s los.
- Verlinke zu einem Blogartikel, in dem du über Fehler in deiner Branche schreibst.
- Sprich über dein Angebot.
- Lade zu deinem nächsten Webinar ein.
- Biete eine Anmeldemöglichkeit zu deinem Newsletter.
- Weise auf deine Social-Media-Profile hin.
Und plötzlich wird die Fehlerseite zu einer, die Unterhaltung und Information bietet und außerdem sogar Leads generiert.

Click-Through
Eine Click-Through Landingpage kannst du dir als Zwischenseite vorstellen – eine Seite zum Durchklicken.
Klickt ein Interessent beispielsweise auf eine deiner Anzeigen, landet er zuerst auf einer Click-Through Landingpage, bevor er zur eigentlichen Verkaufsseite oder deinem Onlineshop gelangt.
Dabei geht es vor allem darum, den Besucher abzuholen. Statt ihn direkt mit einer Aufforderung zum Kaufen zu überfordern, wärmst du ihn auf und gewinnst sein Vertrauen. Auf diese Weise lenkst du am Ende qualitativ hochwertigen Traffic weiter in deinen Sales Funnel.
Die Click-Through Landingpage enthält in der Regel detaillierte Informationen über dein Angebot, um den Besucher mit dem CTA (Call to Action) davon zu überzeugen auf eine Transaktions- oder Conversionseite zu klicken.
Der Besucher erhält auf dieser Zwischenseite ablenkungsfrei alle nötigen Informationen: angefangen bei den Vorteilen, Möglichkeiten und Funktionen deines Produkts über Infos zur Transformation, die er durchläuft, bis hin zu den Ergebnissen, die er erzielt. Ohne einen Kaufbutton im Nacken, kann er sich komplett darauf konzentrieren.
Erst auf der Folgeseite erwarten ihn Preisdetails oder Informationen zur Anmeldung für eine kostenlose Testversion.
Durch die gute Vorbereitung auf der Click-Through-Seite kann der Interessent nun leichter eine Entscheidung treffen.
Coming soon
Wenn du einen Relaunch deiner Website planst oder demnächst ein neues Angebot auf den Markt bringst, kannst du deine Websitebesucher mit einer Coming soon page nicht nur darauf aufmerksam machen, sondern sie mit auf die Reise nehmen und ihre Neugier wecken.
Gehen wir von einem neuen Angebot aus, das du im Hintergrund vorbereitest.
Auf der coming soon page kannst kurz anteasern, was deinen Besucher erwartet. Du kannst ein Startdatum festlegen und mit entsprechendem Countdown auf der Seite platzieren.
Was du keinesfalls vergessen solltest, ist ein kleines Formular, dass dem Websitebesucher die Möglichkeit gibt, seine E-Mail-Adresse in eine Warteliste einzutragen. Sobald dein Angebot fertig ist, kannst du alle auf dieser Liste kontaktieren und dein Angebot viel besser bewerben.
Bis es allerdings soweit ist, stelle Links zu deinen Social-Media-Profilen auf die coming soon page. So können die Interessenten selbst aktiv werden und dir in den sozialen Medien folgen.
Dankesseite
Sobald jemand ein Formular auf deiner Website ausgefüllt, seine Informationen irgendwo eingegeben oder etwas gekauft hat, landet er auf einer Dankesseite.
Als allererstes solltest du deinem (potentiellen) Kunden natürlich danken – das versteht sich hoffentlich von selbst.
Gleich danach gibst du ihm ein Gefühl der Sicherheit. Er muss wissen, dass mit seiner Eintragung oder seinem Kauf alles wunderbar funktioniert hat. Um ihm seine Unsicherheit zu nehmen, erklärst du ihm noch die nächsten Schritte.
Soweit so gut. Doch damit nicht genug, eine Dankesseite hat noch wesentlich mehr Potential.
Die Person, die deine Dankesseite sieht, ist an dir und deiner Marke interessiert und bereits sehr motiviert – andernfalls hätte sie nicht den Button geklickt, der sie auf diese Seite geführt hat.
Nutze also die viel unterschätzte Dankesseite und platziere beispielsweise folgendes darauf:
- eine Frage, um deine Zielgruppe besser zu verstehen – Menschen die sich gerade in deine Liste eingetragen oder etwas von dir gekauft haben, sind häufig bereit, dir auch noch eine kleine Frage zu beantworten.
- Links zu passenden Blogbeiträgen oder Podcastfolgen – bis zu drei sind problemlos möglich
- Social Proof – Testimonials oder ähnliches überzeugen die Leser deiner Dankesseite noch einmal, alles richtig gemacht zu haben und unterstützen das positive Gefühl für den nächsten Kauf.
- einen Rabattcode – mit positiver Grundstimmung und dem Rabatt in Händen wird der (potentielle) Kunde noch eher bereit sein, erneut zu kaufen.
- Links zu deinen Social-Media-Profilen – derjenige auf deiner Dankesseite hat sich schon auf eine Weise mit dir verbunden, gib ihm die Chance das Netzwerk zu erweitern.

Empfehlungsseite
Mit Empfehlungsseiten können zwei verschiedene Dinge gemeint sein:
- eine Seite, auf der du das Empfehlungsprogramm für dein Angebot, dein Affiliate-Programm, vorstellst und Menschen als Partner gewinnen möchtest
- eine Seite, auf die Personen gelangen, denen du von anderen empfohlen wurdest
Die größte Anerkennung einer Kundin ist es, wenn sie dich bei ihren Freunden empfiehlt. Das macht niemand, der nicht absolut überzeugt von dir und deiner Arbeit ist.
Auf der Seite, auf der du dein Affiliate-Programm bewirbst, erklärst du wie das Programm funktioniert und welche Vorteile dein zukünftiger Partner davon hat, dich zu empfehlen. Es muss klar werden, dass es für ihn kostenlos ist und was es ihm bringt.
Die zweite Empfehlungsseite richtet sich an Menschen, denen du empfohlen wurdest. Durch die persönliche Empfehlung einer loyalen Kundin genießt du bei dem Interessenten einen unbezahlbaren Vertrauensvorschuss. Den gilt es zu nutzen.
Nutze die Empfehlungsseite, um das Lob des Freundes zu bestätigen und gib dem Websitebesucher das Gefühl, hier genau richtig zu sein. Neben einem einfachen Layout und einem klaren Call to Action, sind lustige (visuelle) Elemente oft ein Eisbrecher.
Lead Capture Page
Lead Capture Pages sind eine der häufigsten Arten von Landingpages. Sie ähneln Squeezepages, fragen aber mehr Informationen ab, als bloß die E-Mail-Adresse.
Generell gilt: Je weiter unten sich der Nutzer in deinem Funnel befindet, desto mehr Informationen kannst du abfragen. Dabei geht es darum, den Interessenten besser kennenzulernen, um ihm gezielter Angebote unterbreiten zu können.
Jemanden, der gerade erst auf dich aufmerksam geworden ist, kannst du nicht nach seiner halben Lebensgeschichte fragen. Wenn derjenige sich ein Geschenk in Form eines ebooks herunterladen oder sich für ein kostenfreies Webinar anmelden möchte, kann er das auf dieser Seite tun. Dafür fragst du lediglich seine E-Mailadresse und eventuell noch seinen Namen ab und hast ihn damit in deinen Funnel geführt.
[Ehrlich gesagt ist mir an dieser Stelle der Unterschied zwischen einer Lead Capture Page und einer Squeezepage schleierhaft, aber vielleicht finde ich ihn demnächst noch – ich werde recherchieren.]
Zurück zum Thema: Wenn jemand bereits einen Lead-Magneten heruntergeladen und ein Webinar von dir besucht oder sogar schon ein Produkt gekauft hat, lassen sich viel leichter weitere notwendige Informationen wie Name, Firma, Berufsbezeichnung, Telefonnummer und Branche abfragen.
Paid Advertising
Schaltest du bezahlte Anzeigen, brauchst du eine Seite, auf der der Besucher landet, nachdem er auf die Anzeige geklickt hat.
Dies hat einen ganz simplen Grund: Landet der Interessent einfach nur auf deiner Website, findet er die Information, die er sich von der Anzeige versprochen hat, nur schwer und ist schneller weg, als er gekommen ist.
Führst du ihn aber auf eine Landingpage, die exakt auf das zugeschnitten ist, was du in der Anzeige angeteasert hast, kann der Interessent nahtlos daran anknüpfen.
So kannst du beispielsweise Leads sammeln, deine E-Mail-Liste aufbauen oder etwas verkaufen.
Salespage
Die Salespage ist einer der wichtigsten Bausteine im Online-Marketing – und gleichzeitig einer der schwierigsten. Ihr einziges Ziel ist es, deinen idealen Kunden davon zu überzeugen, bei dir zu kaufen. „Verkaufsseite“ eben.
Betrachtest du deinen Funnel, findest du sie am unteren Ende.
Je nach Produkt oder Angebot ist sie kurz oder lang. In der Regel allerdings gilt: Je teurer und komplexer dein Angebot, desto länger sollte die Salespage sein.
Grob gesagt geht es darum, …
- … deinen potentiellen Kunden da abzuholen, wo er sich gerade befindet
- … ihm zu zeigen, dass er dein Angebot benötigt und was er damit erreichen kann
- … die Qualität und den Nutzen deines Angebots herauszustellen
- … all das Gesagte zu beweisen (u.a. durch Social Proof)
- … die Bedenken und Zweifel des Interessenten aus der Welt zu schaffen
Mit deiner Salespage leitest du den Seitenbesucher durch einen Prozess, der ihn im besten Fall vom Interessenten zum Kunden werden lässt.
[Zum genaueren Aufbau einer Salespage wird es demnächst einen weiteren Blogartikel geben.]
Splashpage
Eine Splashpage ist eine Seite, die einem bestimmten Ziel vorgeschaltet ist.
Möchte der Nutzer beispielsweise eine Website besuchen, könnte er zuerst auf eine Splashpage stoßen, die seine Sprachpräferenz abfragt oder sein Alter überprüft.
Auch könnte er dort eine Ankündigung zu einer Konferenz, einem Webinar oder einer Werbeaktion finden.
Eine typische Splashpage enthält nur sehr wenig Copy inklusive der jeweiligen Botschaft plus ein Hintergrundbild.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Landingpages sind Splashpages nicht dazu gedacht Leads zu generieren oder etwas zu verkaufen.

Squeezepage (oder auch Opt-in-Page)
Das Ziel einer Squeezepage ist es, Kontaktdaten zu sammeln. Im Onlinemarketing geht es dabei meist um die E-Mailadresse und möglicherweise noch den Namen.
Im Tausch für diese Daten erhält der Besucher ein kostenfreies Geschenk, meist in Form eines Lead-Magneten – oder veraltet gesagt: einem Freebie.
Sobald er seine E-Mail-Adresse auf dieser Seite hinterlässt, ist er nicht nur in deinen Funnel eingetaucht, sondern steht auch auf deiner unbezahlbaren E-Mail-Liste.
Generell ist eine Squeezepage eine extrem kurze Form der Landingpage. Sie hat nur wenige Inhalte und ist häufig als Pop-up angelegt, um die Aufmerksamkeit des Nutzers zu erregen.

Unsubscribe
Wenn sich ein Abonnent von deinem Newsletter abmeldet ist das erstmal blöd.
Nun könntest du etwas beleidigt sagen, dass man Reisende nicht aufhalten soll und dass derjenige ohnehin nie Kunde geworden wäre. Doch hier widerspreche ich dir!
Du kannst nie wissen, was die Person dazu bewogen hat, sich abzumelden. Vielleicht hat sie ihr Postfach ausgemistet und gemerkt, dass deine Inhalte ihr gerade aktuell nicht weiterhelfen – aber möglicherweise zukünftig.
Die Person landet also auf einer Abmeldeseite, der Unsubscribepage, und genau hier solltest du dich noch einmal von deiner besten Seite zeigen.
- Gib ihr die Möglichkeit, die Häufigkeit deiner E-Mails anzupassen.
- Zeige deine besten Produkte oder Testimonials, um ihr klar zu machen, was sie verpasst.
- Biete ihr einen Rabattgutschein für deine Produkte oder Dienstleistungen an.
- Baue Links zu anderen Bereichen deiner Website ein.
- Biete die Möglichkeit, dir auf Social Media zu folgend und so in Verbindung zu bleiben.
Natürlich solltest du nicht alles auf einmal auf die Unsubscribepage setzen, aber du siehst, wie vielfältig die Möglichkeiten sind.
Wie wählst du die richtige Landingpage für dich aus?
Vielleicht hast du gemerkt, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, die Seiten voneinander abzugrenzen.
Je nach Ziel ist eine Paid Advertising Page gleichzeitig auch eine Lead Capture Page.
Auch mit der Squeezepage sammelst du Leads. Allerdings ist diese Seite in der Regel sehr viel kürzer und verwendet keine Bilder und recht wenig Text.
Du siehst, viele der Seiten sind sich zwar ähnlich, haben am Ende aber doch eine etwas andere Intension und Umsetzung.
Von daher lass dich von den ganzen Namen und Arten der Landingpage nicht irritieren.
Letztlich solltest du immer wissen, was du mit der jeweiligen Landingpage erreichen möchtest. Wie muss die entsprechende Seite aufgebaut sein und welche Inhalte muss sie enthalten, um damit Leads zu sammeln, dein Angebot zu platzieren oder zu verkaufen.
Wie sie am Ende heißen, ist im Grunde ganz egal.