Manchmal frage ich mich ernsthaft: Warum sollte irgendwer ein eigenes Buch schreiben wollen? Es gibt so viele Bücher da draußen – darunter sowohl richtig gute, als auch ziemlich miese. Unabhängig von der Qualität kommen jeden Tag Hunderte, wenn nicht Tausende dazu. Kaum vorstellbar!

Um aus einem kleinen Ideenfunken ein ganzes Buch zu machen, ist es ein sehr langer und anstrengender Weg. Ist das Manuskript beendet, musst du dich entscheiden, ob du dich auf die mühsame, wenn auch nicht aussichtslose Suche nach einer Agentur oder einem Verlag machst, oder dein Buch im Selfpublishing herausbringst.

Doch egal für welche Variante du dich entscheidest, die Konkurrenz ist unglaublich groß. Da aus der Masse der täglichen Neuerscheinungen herauszustechen, ist extrem schwierig.

Lohnt sich diese ganze Mühe überhaupt? Für mich ja. Am Ende muss aber jeder diese Frage für sich selbst beantworten.

Mein erster Gedanke an ein eigenes Buch

Schon zu Schulzeiten hatte ich mit Freunden Geschichten als wiederkehrende Serien in unsere Briefbücher geschrieben. In verschiedenen Versionen typisch für Autoren. Beendet hatten wir jedoch keine einzige davon. Das war damals allerdings auch nicht wichtig. Es hat einfach großen Spaß gemacht, sich das alles auszudenken.

Ein Briefbuch auf einem Tisch mit dem Anfang der selbst geschriebenen Geschichte "Raumschiff Fantasia 5"
Die ersten Geschichten haben wir uns damals gegenseitig in unseren Briefbüchern hin und her geschrieben.

Die Idee einen Roman zu schreiben, kam trotzdem erst viele Jahre später – ganz genau im Sommer 2012. Zu dieser Zeit habe ich sehr viel Fantasy gelesen. Mein heutiger Mann auch.

Für seinen Geschmack wurde in den meisten Büchern über Zauberer und Magier viel zu wenig gezaubert. Er liebte die Welten mit ihren völlig eigenen Gesetzen, die die Autoren auf gut 500 Seiten kreierten. Doch meist pusteten die Helden den Bösewicht, der zuvor als miesester und stärkster aller Schurken beschrieben wurde, auf gerade mal eineinhalb Seiten einfach um. Und Ende.

Das war meist ziemlich enttäuschend. Es gab einfach kein Buch, das ihm wirklich von vorne bis hinten gefiel. Und so hatte ich den Entschluss gefasst: Ich würde ihm ein Fantasybuch ganz nach seinen Vorstellungen schreiben.

Von der Idee zum Fantasyepos

Die Idee für die Fantasystory hatte ich schnell. Hochmotiviert bin ich damit in den NaNoWriMo gestartet. Doch so ganz ohne Plan habe ich es nur auf rund 11.000 Wörter geschafft. Vielmehr hatte ich mich in die Details der elementaren Gesetze meiner fantastischen Welt verstrickt. Aus der kleinen überschaubaren Idee ist im November 2012 ein regelrechtes Fantasyepos geworden. Und das war mir damals einfach eine Nummer zu groß.

Trotzdem arbeitete die Geschichte weiter in mir und 2015 kamen im NaNoWriMo noch mal rund 3.500 Wörter dazu. Dennoch … auch in diesem Jahr fehlte mir ein Plan. Ich war immer davon überzeugt, dass ich jemand bin, der einfach drauf los schreibt und am Ende genau dort landet, wo er landen sollte. So richtig funktioniert hat das aber nie – nicht vor acht Jahren und auch nicht heute. Das Schreiben fällt mir wesentlich leichter, wenn ich vorher weiß, was als nächstes passieren soll.

Damals wusste ich das nicht, also hab‘ ich das Ganze wieder auf Eis gelegt.

2017 stellte dann ein kleines wunderbares Wesen unser Leben auf den Kopf – auf die allerbeste Weise! Das Schreiben stellte sich erstmal noch weiter hinten an.

In dieser Zeit habe ich entsprechend nicht wirklich etwas aufs Papier gebracht, dennoch schwirrten in meinem Kopf einige Romanideen herum. Allerdings immer weniger Fantasy und dafür immer mehr zu romantischen Geschichten.

Durch Zufall habe ich 2019 erfahren, dass eine Bekannte auch Autorin ist und kürzlich den ersten Teil ihrer Fantasytrilogie veröffentlicht hatte. Der Austausch mit ihr und einer weiteren Autorin war so motivierend, dass ich mich trotz Romanceideen ein drittes Mal meinem Fantasyprojekt widmete. Beim Blick in meine Notizen war ich ziemlich beeindruckt, wie viele tolle Ideen ich in den Jahren zuvor hatte. Und trotzdem ist das Manuskript nach weiteren 8.500 Wörtern erstmal auf unbestimmte Zeit in der virtuellen Schublade verschwunden.

Für ein so umfangreiches Fantasyprojekt war ich einfach noch nicht bereit.

Romantasy bis NA-Romance

Im selben Jahr hatte ich die Ausschreibung für eine Romantasykurzgeschichte entdeckt. Der Gedanke Fantasy und Romance miteinander zu verbinden, gefiel mir gut. Auch hier hatte ich wieder schnell eine Idee. Allerdings war das damals eine ziemliche Hauruckaktion und alles blieb extrem oberflächlich. Eingereicht hatte ich das Exposé trotzdem – auch wenn es mich wenig gewundert hat, dass es mit der Ausschreibung nicht geklappt hat.

Screenshot meines Exposés in google docs zu meiner Romantasystory mit dem Arbeitstitel 
"Die Wächterchroniken"
Das Exposé zu meiner Romantasystory mit dem Arbeitstitel
„Die Wächterchronik“

Anschließend habe ich erstmal alles, was Fantasy angeht beiseite geschoben. Ich wollte etwas Reales, etwas romantisches, etwas zum Wohlfühlen. Also hab‘ ich mich voll und ganz meiner Romanceidee gewidmet. Leider immer noch ohne Plan und – du ahnst es – auch diese Idee verlief sich im Sande.

Mit ein Grund war sicherlich auch, dass ich jede Idee nur in meinem Kopf hab‘ kreisen lassen. So kam ich nicht wirklich vorwärts. Ich war aber noch nicht bereit meine Geschichte mit anderen zu teilen.

So zogen weitere Jahre ins Land und bis letztes Jahr hatte ich mindestens drei angefange, mehr oder weniger weit fortgeschrittene Romancebücher auf meiner Festplatte liegen. Bei keinem habe ich bisher das Wörtchen „Ende“ darunter geschrieben.

Mein aktuelles Romanceprojekt

Im Herbst 2022 hatte ich dann plötzlich die Idee zu einer neuen Geschichte. Es fing alles an mit einer kleinen Szene. Doch zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass diese Geschichte mit ihren Charakteren endlich auch mal Ecken und Kanten hat und wirklich funtkionieren kann.

Bis dahin hatte ich nie den Gedanken, wirklich ein Buch zu veröffentlichen. Ich wollte die Geschichte nur schreiben und es hätte mir genügt, sie einmal für meinen Mann oder meine älteste Freundin als Buch zu drucken.

Doch bei dieser New Adult-Story ist es anders. Hier kann ich schon jetzt das Wörtchen „Ende“ unter dem Manuskript erahnen. Und deshalb möchte ich dich auf meine Reise von der ersten Idee zum veröffentlichten Buch mitnehmen.

Hast du Lust, mich zu begleiten? Ich bin selbst ziemlich gespannt, wie die Reise verlaufen wird. Auf jeden Fall wird es ein großartiges Abenteuer!